(Un)sicherheit in der Zeitenwende

Transkript: Dimensionen von Gesundheit

ACHTUNG: Das Transkript wird automatisch durch wit.ai erstellt und aus zeitlichen Gründen NICHT korrigiert. Fehler bitten wir deshalb zu entschuldigen.


Jan Wetzel
Guten Morgen und herzlich willkommen
zur heutigen Ausgabe unseres Freitagskolloquiums zur Sicherheit und Unsicherheit in der Zeitenwende. Ich habe das Gefühl, wir bekommen langsam etwas Routine, gehen heute zur dritten Tiefenbohrung
zum Thema Gesundheit.
Wenn wir an die großen Gesundheitskrisen unserer Zeit denken, dann ist natürlich die Pandemie da immer noch am wichtigsten. Derzeit scheint sie, zumindest was die Verhaltensvorschriften im öffentlichen Raum angeht von Amts wegen für beendet erklärt worden zu sein.
Aber es ist sicher nicht falsch, wenn man sagt, wir beginnen gerade erst zu verstehen, welche Konsequenzen diese Pandemie langfristig hat und im besten Fall, was wir langfristig
daraus lernen können.
Im Kontext des Kolloquiums schauen wir uns aber natürlich nicht nur die Pandemie an, sondern die multiplen Krisen vom Klimawandel, vom Krieg in der Ukraine
Auch das beides sind Gesundheitskrisen ähm von dem Klimawandel werden gerade ältere Menschen stärker betroffen sein durch die Hitze. Und mit den Fluchtbewegungen
die wir ja letzte Woche im Kolloquium auch angeschaut haben, kommen viele Menschen nach Deutschland, die besondere psychologische Hilfe
brauchen, alles Herausforderungen für die öffentliche Gesundheit. Zu diesem Thema darf ich begrüßen heute Stefan Willich. Er ist Direktor
Am Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie und kann damit wunderbar diese Brücke schlagen zwischen Gesundheit und den sozialen Faktoren.
Ebenso begrüße ich Lara Fleischer von der OECD. Sie organisiert dieses Kolloquium ja mit, ist aber eigentlich Policy Analyst am Center on well Bean Inklusion sustainability.
Opportunity der OECD und damit ebenso eine perfekte Expertin für diese Sitzung.
Noch ein kurzer Hinweis zum Ablauf. Nach den beiden Vorträgen von Stefan Willig und Lara Fleischer werde ich zunächst meine Kollegen Christopher Prinz von der OECD und Wolfgang Schröder vom WCB ins Gespräch holen. Nach gut 20 Minuten sind sie dann aber an der Reihe stellen sie gerne ihre Fragen hier im Chat.
Zusammen und dann im letzten Drittel stellen. Und damit erwilligt haben sie das Wort.
Stefan Willich
Vielen Dank Herr Wetzel für die freundliche Einleitung und für die Einladung. Meine sehr geehrten Damen und Herren, ähm.
Mein Ziel in den nächsten zehn Minuten ist es deutlich zu machen, inwieweit Corona
die erheblichen Defizite im Bereich Prävention bei uns im deutschen Gesundheitssystem deutlich gemacht hat. Zudem auch die Herausforderungen, die an
Corona an das Demokratieverständnis äh gestellt hat. Ähm zumindest im wissenschaftlichen und im,
medizinischen Bereich. Lassen sie mich anfangen mit einem Blick weit zurück zum Untergang der Titanic, im Jahr 1912.
Was Sie hier sehen in der Statistik ist die Sterblichkeit in Abhängigkeit von der Passagierklasse.
Sie sehen die Personen, die in der ersten Klasse gereist sind, von denen sind 38 Prozent ertrunken.
Die in der 2 Klasse gereist sind, von denen sind 59 Prozent ertrunken und die, die in der 3. Klasse gereist sind, ganz unten im Schiff sind.
Zu 75 Prozent ertrunken.
Das heißt, der Eisberg war natürlich ursächlich für diese Tragödie, aber katastrophal war die soziale oder sozioökonomische Lage, die schlechter gestellten haben auch deutlich schlechtere Überlebenschancen gehabt.
Und das ist etwas, was sie in der gesamten Medizin in vielen Bereichen sehen
Armut ist weiterhin der Risikofaktor Nummer 1 für kürzeres Überleben und erhöhte
Sterblichkeit und erhöhte Krankheitsanfälligkeit und das ist etwas, was wir auch in Corona.
Dramatisch erlebt haben, was erstaunlich wenig bisher thematisiert wird.
Zu Corona-Situation in Deutschland, das sind die aktuellen Zahlen des Robert-Koch-Institut. Sie sehen hier auf der linken Seite diese Positivtestungen, das sind mittlerweile 25 Millionen
über ein Viertel der gesamten deutschen Bevölkerung ist früher oder später
positiv auf Coronavirus getestet worden. Das Sie sehen vor allem jetzt im Frühjahr zwoundzwanzig, ganz rechts diesen hohen, diese hohen Gipfel, das ist die
Variante und auf der rechten Seite sehen Sie die Todesfälle, das sind insgesamt 135.000 in Deutschland und da sehen Sie, dass es im Jahr
220 und 21 noch relativ viel Todesfälle gab, aber jetzt trotz der hohen
Omikron-Belastung deutlich weniger Todesfälle einfach deswegen, weil weniger gefährlich ist und weil inzwischen die Impfrate in Deutschland relativ
gut ist. Sind das viel oder wenig Todesfälle nun relevant ist eigentlich die sogenannte Excess-Motelle T, also die Frage, wieviel Personen sind mehr gestorben als in normalen Vergleichszeitraum? Das sind in Deutschland etwas mehr, ungefähr 5 Prozent mehr Todesfälle als in Vergleichszeiträumen.
Deutschland schneidet hier im internationalen Kontext gut ab. Es gibt Länder, viele Länder, die deutlich stärker betroffen waren.
Wenn ich hier von Todesfällen rede, dann ist das letztlich.
Viel zu einseitig betrachtet, weil das betrifft nicht alle gleichförmig. Ganz im Gegenteil. Wir haben es, wie Sie wissen, mit einer Erkrankung zu tun, die ganz gezielt auf ältere und
kranke Personen abzielt. Die haben eine hohe Fallsterblichkeit. Sie sehen, dass hier, wenn man ein hohes Alter hat, von 80 Plus
dann ist die Sterblichkeit über zehn Prozent, also wenn man sich infiziert, die Sterblichkeit 10 Prozent wären das für die
gesunden und für die jüngeren unter 60 Jahre im Grunde genommen eine minimale Fallsterblichkeit.
Ganz wichtig, diese chronischen Erkrankung, Bille-Guide-Erkrankung und wie schon eingangs erwähnt, der sozioökonomische Status, die schlechter gestellten.
Personen sowohl aus äh aus äh finanzieller Hinsicht, als auch beruflicher Hinsicht, als auch bezüglich der Ausbildung sind viel stärker betroffen von dieser
Erkrankung als die Bessergestellten.
Die Lockdown-Intensität, wissen Sie, war sehr unterschiedlich im weltweiten Vergleich. Auf europäischer Ebene war hatte Italien Spanien und Frankreich, vermutlich die härtesten Lock
knapp dahinter gefolgt von Deutschland. Wir hatten auch viele Monate, wissen Sie,
mehr oder weniger generalisierte Lockdowns, Schulschließungen, äh Einschränkungen in vielen Bereichen. Während viele andere Länder
Niederlande zum Beispiel oder Schweden, am anderen Ende des Spektrums hier viel äh gelassener mit der Situation umgegangen sind.
Und ich denke, das hat etwas mit der Abwägung zu tun, einerseits coronabedingte Risiken, andererseits aber auch die Schäden durch
dauern. Die sind hier nun mal exemplarisch aufgelistet
das sind Angst, Depressionen, andere psychiatrische Erkrankungen äh Frau Lara Fleischer wird darauf etwas genauer noch eingehen
Dann im äh Erziehungsbereich natürlich erhebliche, pädagogische, soziale, emotionale Schäden bei Kindern und Jugendlichen häuslich Gewalt, reduzierte, normale, medizinische Versorgung mit entsprechenden höheren
Unsterblichkeitsraten, Arbeitslosigkeit und auch hier nochmal zu nennen Armut als der wichtigste Prädiktor für schlechtere gesundheitliche Chancen im Leben.
In Deutschland ist sicher einiges im Sozialsystem abgefedert worden, aber im internationalen Kontext sind hier natürlich auch viele Länder und viele Bevölkerungsgruppen äh haben sehr stark mit dem Corona-Auswirkungen zu kämpfen gehabt.
Ich denke, Corona hat deutlich gemacht,
wie schlecht wir in Deutschland bezüglich Prävention aufgestellt sind. Hier nur eine Exemplar, einige Exemplarische Hinweise, die Datenbasis
war lange unklar und nicht valide und ist es im Grunde genommen heute immer noch auf welcher Basis wir eigentlich äh wie wir zum Beispiel ähm
Schwellenwerte definieren. Die sogenannten Inzidenzwerte, die sind von vorne rein nicht besonders sinnvoll gewesen, einfach deswegen, weil es in unterschiedlichen Bereichen von Deutschland völlig anders aussehen kann, weil die Dunkelziffer
gewaltig hoch ist am Anfang jetzt vielleicht nicht mehr so hoch wo Stärke getestet äh worden ist
Die Frage der Schnelltests, die waren schon seit Mitte der äh von 220 zugelassen, aber länger nicht verpflichtend zum Beispiel im Alters- und Pflegeheimbereich, wo sie sehr sinnvoll gewesen wäre, dass man Besucher hätte zulassen können.
Aber eben natürlich nur mit Testung.
Etwa weitgehend nutzlos. Die Impfungen hatten hier erhebliche Verzögerungen und sie können viele andere Dinge nennen, die darauf hinweisen, wie schlecht
bezüglich Prävention aufgestellt sind.
Was sind die Konsequenzen? Ich denke, wir müssen dringend in die Gesundheitsämter als das Rückgrat für Prävention investieren und wenn ich von Prävention rede, meine ich jetzt hier nicht nur Corona, sondern es geht genauso um den Herzkreislaufbereich, um Krebserkrankungen
um psychiatrische Erkrankungen und viele andere Indikationen mehr. Äh wir brauchen dringend zielgruppenspezifische Aufklärungen.
Ähm wir haben es hier in Deutschland mit den generalisierten Lockdown-Maßnahmen weitgehend mit einer Bevölkerungsstrategie zu tun.
Man muss dabei aber bedenken, dass die einen Großteil der Bevölkerung ja gar nicht ernsthaft gefährdet war.
Wichtiger, viel wichtiger wäre eine Hochrisikostrategie gewesen, dass man vor allem die gefährdeten Gruppen aufklärt, hier wirbt, hier äh Richtung Impfungen
zur Impfung motiviert und entsprechend diese Personenkreise schützt. Digitalisierung bin ich hier
nur kurz erwähnen. Sie wissen selbst, wie wie enorm diese äh Einschränkungen waren, die wir diesbezüglich hatten.
Und das ist vielleicht einer der positiven Aspekte von Corona, dass es hier jetzt doch einen deutlichen Modernisierungsschub gegeben hat, zum Beispiel in der Medizin, wo telemedizinische Konzepte auch digitale äh Therapieangebote, Gesundheitsapps und so weiter deutlich besser entwickelt wurden.
Die Frage der Koordination und Leitung hat sich in diesem äh Fall, im Fall Corona besonders deutlich gestellt. Jedes Land hat hier sein eigenes Süppchen gekocht, teilweise jeder Landkreis.
Es wurde wenig abgesprochen es es die Leitungsschienen komplett überfordert hinsichtlich der fachlichen Kompetenz des Robert-Koch-Institut hat auch nicht die äh klärende und steuernde Funktion eingenommen, die man äh sich erhofft hätte. Das heißt, wir brauchen dringend hier.
Eine eine bessere Achse, auch eine administrative Achse bezüglich Pablo kauft und das ist ja zum Glück, muss man sagen, jetzt in den Koalitionsvereinbarungen durchaus mit aufgenommen worden, dass die Prävention
gestärkt wird und politisch besser abgestimmt. Und last, not least, vielleicht der wichtigste Aspekt, die Kommunikation. Wir haben es hier zwei Jahre mit einer
dramatischen
Angst einflößenden, maßregelnden, drohenden Kommunikation zu äh zu tun gehabt ähm äh geprägt, vor allem in den ersten ein, anderthalb Jahren von einem sehr autoritären top down Duktus.
Prävention erfordert das Gegenteil, eine verantwortungsvolle, vorsichtige Kommunikation, gute Aufklärung auf Augenhöhe, Transparenz, Ermutigung
Ermutigungen der Einzelnen äh Präventionskompetenz zu entwickeln und genau das hat äh gefehlt.
Unabhängig von der Prävention, denke ich, hat Corona auch in vielen Dingen zu einem äh ja Demokratie-Debakel würde ich es nennen, geführt. Die Gesellschaft ist
massiv polarisiert worden. Äh der, der sozusagen nicht Mainstream war, wurde immer schnell als Querdenker
eingeordnet und abgewertet. Es gab, wie Sie wissen, massive Freiheitseinschränkungen
Meinungs- und Expertenselektion war offensichtlich bis hin zu dem jetzigen Expertenrat, bei dem sie immer noch 90 Prozent sogenannter Hardliner sehen, die letztlich für sehr
dramatische Lockdown äh Maßnahmen ähm äh plädiert haben
Und das Ganze ging einher mit mit äh mit Diffamierung auch aus denen, die durchaus andere sinnvolle, wichtige, rationale Beiträge zu leisten hatten.
Meine letzte Folie, was sind die Perspektiven? Wie geht es weiter? Nun, das Virus wird nicht verschwinden.
Corona wird uns sicher viele Jahre begleiten. Das haben die Coronaviren so üblich. Ähm da gibt es auch andere Coronaviren seit vielen Jahren. Ähm und.
Es wird weiter mutieren und es wird weiter zu Krankheitsausbrüchen kommen. Das heißt, wir werden damit leben müssen
Die mittelalterliche Reaktion bei Epidemien CityLong-Gewerbe möglichst schnell zu verschwinden, möglichst weit wegzufahren und möglichst lange dort
wegzubleiben, bis ich das äh Geschehen beruhigt hat, die funktioniert bei einer Pandemie nicht, weil praktisch den multan ja die gesamte Welt
erfasst worden ist, wenn man vielleicht mal
Neuseeland und einige Südseeinseln ähm ausnimmt. Impfungen, das war eine sehr gute Nachricht, sind sehr früh gekommen, sind sehr
Insofern, als sie zwar nicht die Infektion, aber die dramatischen äh Krankheitsverläufe und Todesfälle
verhindern können. Impfungen werden uns sicher begleiten. Die wird man immer mal wieder anpassen, bezogen auf die jeweiligen
äh Mutanten des Virus. Medikation, das fängt jetzt auch an. Es gibt jetzt äh Medikamente, die offenbar deutlich wirksam sind bei schweren Krankheitsverlaufen.
Ähm und Bevölkerungsimmunität, das ist auch eine gute Nachricht, ist in vielen Ländern vor allem denen, die am Anfang sehr stark
waren schon erreicht worden. In England geht man davon aus, dass schon über 90 Prozent der Bevölkerung immun ist. Das heißt, entweder infiziert war oder äh geimpft ist.
Das fällt jetzt denen äh Ländern mit
Zero covid-Strategie, also Australien, China und so weiter eher auf die Füße, weil da die Bevölkerungsimmunität noch nicht zu hoch ist. Wir werden letztlich eine.
Neue Normalität entwickeln müssen bezüglich des Alltags, Unternehmens, Schulen, Kultur und viele andere Bereiche. Immer mal wieder auch bei stärkeren Ausbrüchen reagieren müssen und da haben wir doch eine steile Lernkurve gehabt.
Und wir brauchen, wie eben gesagt,
dringend eine neue Gesundheitspolitik bei der Prävention und Gesundheitsförderung eine gleichgewichtete Säule ist im Vergleich zur Akutherapie.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
Jan Wetzel
Vielen Dank, ähm ich gebe direkt weiter an Lara Fleischer.
Lara Fleischer
Ja vielen Dank Herr Willich für den Einstieg. Ähm es geht ja um Dimensionen vom gesunden Teich heute Morgen ähm und ich, wie sie schon gesagt haben, konzentriere mich auf den Aspekt der mentalen.
Gesundheit äh und eine psychischen Gesundheit und wie sich das äh äh während der Pandemie in
inklusive Deutschland entwickelt hat. Wer besonders betroffen war und auch was wir daraus eventuell für andere Krisen äh wie den Klimawandel.
Oder politische Polarisierung lernen können. Äh in meinem Vortrag konzentriere ich mich nicht auf das äh Gesundheitssystem. Ähm sondern möchte eher darstellen, warum ähm wir für psychische Gesundheit einen gesamtgesellschaftlichen und auch gesamtpolitischen
Ansatz brauche und was das für die Prävention
bedeuten könnte. Aber äh viele der Themen hier will ich angesprochen hat, zum Beispiel Risikofaktor, sozioökonomischen Status werden sie auch bei mir wiedererkennen.
Wie hat sich äh die Pandemie auf die psychische Gesundheit ausgewirkt? Ähm die Zahlen äh in meinem Impulsvortrag ähm
stammen vor allem aus Bevölkerungsumfragen äh in den sogenannten Screening Instrumente
im Fragebogen mit drin sind, das heißt die Antworten auf diese Fragen können erste Indikatoren auf eine Depressions oder Angstsymptomatik.
Sein, äh sind aber keine klinische Diagnose in der bestehenden psychischen Erkrankung. Das ist wichtig im Hinterkopf.
Zu behalten ähm für meinen meinen gesamten Vortrag. Ähm wir sehen hier den Anteil der Menschen mit Depressionsrisiko und Angststörungsrisiko.
Bis Mitte 2tausendeinundzwanzig, also die ersten anderthalb Jahre der Pandemie äh und sehen, dass ähm mehr als ein Drittel der Bevölkerung in OCD-Ländern
Symptome äh gezeigt hat
und äh Links für die ähm Depression haben wir auch ähm vergleichbare Daten mit dem gleichen Instrument ähm von
äh vor der Pandemie 2014 und sehen hier einen sehr deutlichen Anstieg, zum Beispiel in Deutschland ähm war der Anteil der Menschen mit Depressionsrisiko in zweitausendvierzehn zehn Prozent, hat sich also
seitdem er als verdoppelt. Ähm es kommt.
Trotzdem immer ein bisschen drauf an, ähm aus welcher Quelle die Daten kommen und wann genau die Umfragen gemacht wurden, zum Beispiel äh sehen wir hier Daten, aus denen Social Comic Panel
von Deutschland, also den den Mittelwert äh der Depressions und äh Symptomatik ähm und hier sehen wir, dass im ersten und zweiten Lockdown zwanzig und einundzwanzig ähm dieser Mittelwert zwar statistisch ähm höher war als im Vorjahr zweitausendneunzehn, aber
etwa auf dem gleichen Niveau wie zweitausendsechzehn
Gleichzeitig ähm haben wir aber im gesamten Jahr 2021 einen Prüfstand bei Krankschreibungen wegen dieses Vorerkrankungen ähm der Hauptgrund ähm der Krankschreibung bei Depression über den höchsten
Anstieg ähm haben wir oder Zuwachs haben wir gesehen bei Anpassungs und Anstörung.
Die eigentlich interessantere Frage äh ist aber nicht äh wie sich jetzt der Bevölkerungsdurchschnitt entwickelt hat, sondern welche Gruppen besonders betroffen sind. Ähm oder betroffen waren und ob sich Ungleichheiten entweder verstärkt haben oder neue Ungleichheiten in der
im Bereich psychischer Gesundheit aufgetan haben und die Antwort hier zu Biden ist ja. Ähm die Gruppen, die besonders betroffen sind, ähm
sind Frauen, junge Menschen, Menschen ohne Beschäftigung oder in finanzieller Not ähm und in Deutschland auch Menschen mit äh äh Migrationsbiografie.
Ähm Frauen haben schon vor der Pandemie ähm mehr Repressions- und Angstsymptome als Männer berichtet, diese Geschlechterunterschiede haben sich jetzt
in allen unseren Daten haben verstärkt bei jungen Menschen hat sich hat sich Alters äh Ungleichheiten haben sich.
Komplett umgedreht. Äh das heißt, im Vergleich zu vorderen sind sie nun die Gruppe mit den höchsten
raten der der berichteten Symptomatik und auch in den Süppzahlen im Slide davor waren die beiden äh jüngsten äh Altersgruppen die einzigen, bei denen's keine Verbesserung der Symptomatik zwischen ersten und 2ten Lockdown gab.
Ähm wir sehen ähnliche Muster für ähm Menschen ohne
Beschäftigung. Das war auch schon vor der Pandemie so. Ähm und bei Menschen mit Migrationshintergrund bestand vor der Krise kein Unterschied zum Rest der Bevölkerung. Ähm ich jetzt nicht aber jetzt seit ähm April ein neuer Unterschied gebildet, der auch
bis zum zweiten Lockdown stehen. Menschen all diesen Bevölkerungsgruppen haben auch.
Pandemie in anderen Lebensbereichen ähm
negative Erfahrungen gemacht im Durchschnitt ähm und das gibt uns einfach diesen deutlichen Hinweis darauf, dass unsere sozioökonomischen Verhältnisse und unser Umfeld
Mental der Gesundheit äh direkt beeinflussen. Ähm sei dies durch höhere Arbeitslosenraten, ähm Schließungen von Schulen ähm und Universitäten, gerade bei jungen Menschen.
Mehr Einsamkeit, ähm noch mehr unbezahlte Arbeit als äh bei Frauen, als sie vorher schon hatten, vor allem bei Müttern.
Und höhere covid-Zahlen bei Migranten und in den Ländern, wo wir Daten haben auch.
Bei äh Menschen, die ethnischen äh Minderheiten angehören.
Covid hat uns also gezeigt, dass äh mehr denn je Fragen der psychischen Gesundheit wirklich alle Lebensbereiche betreffen, aber natürlich war das schon vor Covid so. Das ist eine jetzt nur schön, dass wir
direkt dadrüber reden, äh aber das äh dieses äh Phänomen gab es schon äh deutlich vorher. Äh hier sehen wir Daten aus
2013 und 218 für europäische Länder ähm und Menschen mit
psychischer Belastung, also die dunkelblauen Graphen. Ähm diesen Menschen geht es in jeder äh in jedem Aspekt ihres Lebens und jedem Lebensbereich ähm schlechter und das ähm
zieht natürlich
Sachen wie materielle Entbehrung und Arbeitslosigkeit und körperliche Gesundheit ein, aber auch Sachen wie Erfahrung von Kriminalität, ähm weniger Zugang zur Natur und Bodenflächen.
Unzufriedenheit mit sozialen Beziehungen ähm und auch weniger Vertrauen in die Politik. Ähm und die Forschung zu sehr viel dieser Bereichen zeigt auch an, dass ähm.
Ist sich hier meistens um bi direktionale Zusammenhänge ähm handelt. Ähm daher.
Es ist wichtig äh oder sehr klar, dass das Gesundheitssystem eine Rolle spielt, aber nicht die einzige Rolle, sondern noch andere gesellschaftliche und Politikbereiche ähm werden hier.
Haben einen deutlichen Einfluss auf unsere mentale Gesundheit und müssen hier auch eine Rolle spielen, wenn wir sie verbessern wollen. Ähm ich will noch ganz kurz auf zwei andere Bereiche eingehen, die mich mit der Pandemie zusammenhängen und das ist die demokratische Repräsentation und der Klimawandel.
Wir sehen äh einen deutlichen Unterschied ähm zwischen Menschen.
Ohne Depressionssymptomatik und mit hoher äh Depressions-Symptomatik äh in mehreren Bereichen der politischen Beteiligung, ähm sei es
Wahlbeteiligung, ähm politische Motivation, also subjektives Kompetenzgefühl. Inwieweit kann ich meinen äh meinen äh meiner Umgebung beeinflussen?
Interesse und auch politische Handlungen, also kontaktiere ich Abgeordnete, ähm unterschreibe ich in der Petition, arbeite ich im Wahlbüro, äh gehe ich auf die Straße und demonstriere. Ähm.
Und ähm also ich finde die ähm Diskussion auch um Polarisierung der Gesellschaften sollte auch mit
einbeziehen, wer denn wirklich äh repräsentiert wird. Äh und wenn wir wissen, dass ähm Depression und psychische Belastung Menschen aus ähm schwierigeren subsikonomischen Verhältnissen
betreffen, ähm dann hat dies auch Implikationen für eine noch weitere Ungleichheit in in äh deren äh Vertretung in unserer Politik und Gesellschaft.
Der Klimawandel ähm ist auch ein Feld, was äh immer weiter äh als Forschungswelt anerkannt wird, auch zum teilweise von äh deutschen Bundesagenturen wie dem Umweltbundesamt ähm und
er hat ähnlich wie atomare Bedrohungen, ähm Terrorismus ist nicht Klimawandel bedingte Naturkatastrophen, auch psychische Konsequenzen, sowohl direkte als auch
ähm in bei direkten Konsequenzen kann man sich hier äh leicht Sachen vorstellen wie ähm extrem.
Besser.
Äh zum Beispiel also die meisten Studien dazukommen aus Nordamerika, dann gibt's dann aber auch bei den Flutkatastrophen jetzt zum Beispiel in Westdeutschland. Ähm.
Sieht man immer wieder, dass ähm
höhere Selbstmordraten, ähm fast traumatische Belastungsstörungen, Depressionen, Angststörungen ähm und auch ähm erhöhten Drogenmissbrauch und noch sehr langfristig und das sind alles Konsequenzen, die
weit über den den Verlust von Leben und Vermögenswerten in solchen Katastrophen hinausgehen und aber oft nicht unbedingt in in einberechnet werden in in in die Kosten, die wir solchen ähm,
zuschreiben. Ähm es gibt auch interessante Studien, dass äh auch,
Nordamerika und Mexiko, dass ein eine ein Anstieg von einem Grad Temperatur äh und im Durchschnitt zu einem einprozentigen Anstieg in der äh in der Todesrate führt.
Indirekte gibt es vor allem.
Gibt's auch im Klimawandel vor allem auch Leute, die nicht durch äh extremen Wetter ähm oder Extremtemperaturen direkt betroffen sind, natürlich Naturkatastrophen. Ähm gibt es trotzdem
vor allem junge Menschen, die sich sehr viel sorgen um um den äh um das Thema machen äh und das hat auch
Einführung von neuen Begriffen wie ähm Solastargie geführt. Und als letzter Slide würde ich aber auch noch sagen.
Das ist Lösungsansätze gibt, vor allem integrierte Lösungsansätze, die gut für das Klima und die psychische Gesundheit sind und was sind genau die.
Äh Ansätze, die wir auch in allen anderen Bereichen für die mentale Gesundheit äh wo wir uns überlegen können
Wie kann man hier Win-Win-Situationen kreieren und man, mein Kollege Christoph Prinz, der auch sehr viel zu ähm zur Arbeit, ähm ein Sozialsystem, ähm.
Mentale Gesundheit gearbeitet hat, wird hier sicherlich auch noch viele ähm viele Reflexionen haben. Ähm wenn's jetzt.
Äh direkt um den Klimawandel geht, ähm sind hier ein paar Sachen aufgezeichnet, verbessernde Energieeffizienz, verstärktes Angebot an Rad- und Wandermöglichkeiten.
Grüne Infrastruktur und auch Gemeinschaftsaktion bietet das Handeln das gut für ähm die soziale Gemeinschaft und auch für das äh die politische Handlung ist. Damit würde ich jetzt enden.
Hier ist meine E-Mail und noch ein paar Slides, die wir auch in den Chats stellen können. Danke schön.
Jan Wetzel
Dank Lara. Dann kommen wir zum zweiten Teil. Ich gebe ab an Christopher Prinz und Wolfgang Schröder ähm für Kommentare, Anmerkungen, Fragen Herr Schröder.
Wolfgang Schroeder
Ah vielen Dank Herr Wetzel vielen Dank Herr Willig und Frau Fleicher. Das waren sehr beeindruckende Einführungen in die Fragestellung was die Zeitenwende im Bereich äh Gesundheit, Klima vor allen Dingen für Herausforderungen für die Gesellschaft.
Bedeutet, wir diskutieren die Frage der Zeitenwende ja in dieser kulativen Dimension, Coronakrise, Klimakrise
und die durch den Krieg stimulierten, zusätzlichen Belastungen
Wir haben jetzt hier zwei äh Referate äh gehört, die in einer großen Eintracht, wenn man so will, diesen Zusammenhang zwischen äh Gesellschaft
Der Belastungs- und Handlungsfähigkeit der Individuen herausgestellt haben.
Beide gehen davon aus, dass es nicht nur eine sektorale Herausforderung gibt, die dazu beitragen kann
Handlungsfähigkeit der Gesellschaft zu verbessern, also das, was wir auch unter Resilienz verstehen, also die Fähigkeit, besondere
abzupuffern und aus gewissen Reserven heraus
Antworten zu geben, die im Normalbetrieb gar nicht so verlangt werden. Wir haben die Gemeinsamkeit bei beiden, dass beide sich äh anschauen, wie die
Gesundheit auf der einen Seite bei Herrn Billig etwas äh breiter gefasst bei Frau Fleischer auf die mentale Gesundheit bezogen
die äh Frage von Demokratie und äh gesellschaftlichen Zusammenhalt äh zu sehen ist. Und in diesem äh Sinne fokussieren beide die Infrastrukturen, die uns dafür zur Verfügung stehen
die besonders vulnerablen Gruppen.
Also auf der einen Seite die Frage nach der allgemeinen Resilienz und auf der anderen Seite
die nach der speziellen Resilienz einzelner Gruppen, die durch die besonderen Herausforderungen nicht nur besonders gefordert werden, sondern deren Handlungsfähigkeit
extrem eingeschränkt wird und da sind sehr eindrucksvolle Zahlen auch äh geliefert worden, beispielsweise zuletzt von äh Frau Fleicher.
Auf der statistischen Grundlage nachweisen kann, dass die psychische Beeinträchtigung
Die äh Coronakonstellation sich fast verdoppelt hat
bei Herrn Willich waren ja auch äh deutliche äh Daten, die den Armutsalters.
Als wesentliche Herausforderung für die Handlungsfähigkeit
der einzelnen Gruppen damit auch der gesamten äh Gesellschaft herausstellt.
Dimension, mit der wir es also zu tun haben, ist die Frage, wie kann insgesamt
die Resilienz und Handlungsfähigkeit eines Gesundheitssystems, einer Gesellschaft im Allgemeinen verbessert werden und wie kann die Handlungsfähigkeit und die Schutzbedürftigkeit einzelner Gruppen ins Zentrum gerückt werden und damit spezielle Strategien
Armut für die besonders betroffenen Gruppen und äh hier in diesem Zusammenhang würde mich sehr interessieren
Wir haben ja mittlerweile eine ganze Reihe von äh kooperativen Studien vorliegen, welche Systeme sich in der Coronakonstellation besser oder schlechter geschlagen haben.
Und äh da gibt es ja große Einigkeit, dass das alleine auf der äh deskriptiven Ebene nicht zu erschließen ist, weil äh gleichsam ja auch berücksichtigt werden muss, von welcher Startposition ausgehend diese Länder, die Auseinandersetzungen mit Corona angegangen sind, also was den Zustand des Gesundheitssystems betritt.
In der Krise gewissermaßen im Brennglas steht und äh genauer auch zu sehen ist, wo sind die Schwächen und Stärken, also wie ist das Gesundheitssystem beschaffen?
Wie ist die demographische Lage, also wenn man die äh deutsche.
Herausforderung, Corona nimmt, dann muss man ja sehen, dass Deutschland die zweitälteste Bevölkerung in Europa hat und äh das ist natürlich eine besondere äh Belastung in der
Frage, was für eine Herausforderung, was für Konsequenzen und was für Maßnahmen zusätzlich ergriffen worden.
Werden müssen. Insofern war's ja auch nicht ganz zufällig, dass die Pflege- und Altersheime im äh Zentrum der äh Debatten über längere Zeit äh gestanden waren im Hinblick auf die Gegenstrategien und die Abpufferungsstrategien
und äh neben äh der äh Frage von von Armut, die man sich auch nochmal genauer anschauen muss. Inwiefern
äh staatliche äh Politik dazu beigetragen hat, eine gewisse Umverteilung zu ermöglichen, die
dann auch zu einer Abpufferung der Ressourcen in der äh Krise äh beigetragen hat. Würde mich auch nochmal ein Aspekt interessiert
in der öffentlichen Debatte etwas zu kurz kommt und zwar die.
Bereits vorhandenen Risikofaktoren in einer Gesellschaft durch die Zahl von Krebserkrankungen Adipositas und äh chronischen Erkrankungen als äh Basis für eine eingeschränkte oder erweiterte Herausforderung
Ich habe äh eine Studie gelesen, wo darauf hingewiesen wurde, dass die.
Risikofaktoren in Deutschland mit am höchsten in Europa sind, wenn man äh diese Erkrankungen, Vorerkrankungen ins Feld führt und äh diese äh Fragen von mir zielen darauf, also welche Modelle, welche Erkenntnisse gibt es, wenn man den Zusammenhang
Betroffenheit äh sieht in der äh Coronakonstellation im Sinne von Übersterblichkeit, Fallzahlen und Betroffenheit für das Gesundheitssystem auf der einen Seite und die Startvoraussetzungen, die die einzelnen Länder äh mitbringen und dann ist man ja bei der äh strategischen Dimension und äh da.
Legen ja beide äh Referenten nah. Wir müssen stärker investieren in Prävention, in kollektive Güter
die öffentliche Gesundheitsversorgung und bei Frau Fleischer ist es ja nochmal stärker, dass die Herausforderung
der äh mentalen Gesundheit, der Gesundheit insgesamt
keine allein sektorale Herausforderung ist, sondern eine gesamtgesellschaftliche Kraftanstrengung, die eine grundlegende Anfrage an unser Wirtschaftsproduktions und Integrationsmodell in diesem Sinne dann ja auch äh darstellt. Und da das ja sehr weit gefasst ist und äh man äh in der äh Politik äh
in der Regel ja nur die kleinen Schritte und kleinen Dinge angeht vermute ich, dass äh will ich da schon den äh Finger auf die äh richtige Wunde gelegt hat, also was jetzt als nächstes äh vermutlich äh ganz wichtig ist, dass wir
die.
Investitionen und eine gewissermaßen offensive Weiterentwicklung des öffentlichen Gesundheitsdienstes als Grundvoraussetzung für eine Präventionsstrategie, die äh dann eben nicht nur in den Bereich der
klassischen Erkrankungen führen darf, sondern eben auch die mentale und psychischen Belastungen äh stärker ins Feld äh führen müsste. Also insofern wäre meine äh Frage erstens nochmal nach der Gesamtbewertung.
Die notwendig ist und äh wie man da eine angemessene
hinbekommt und zweitens, wie kriegt man das Verhältnis zwischen.
Der Gesamtbefundlage, wie sie zuletzt von Frau Fleischer sehr zugespitzt worden ist und in kleinen Schritten und äh wie kann da eine Strategie der kleinen Schritte aussehen?
Die aus der Krise lernt und äh neben dem öffentlichen Gesundheitsdienst ist ja auch klar geworden, dass die äh Coronakrise
ja weniger eine.
Gesundheitliche Krise ist und dann sowieso eine Koordination, Management und institutionelle Krise unseres Systems und da spielt äh so habe ich äh will ich da auch verstanden, die Digitalisierung eine wichtige Rolle
eine Instanz, um die Steuerung des Gesundheitssystems möglicherweise zu verbessern und die Koordinationsprobleme in den Griff zu bekommen und unter den Brennglas der Corona-Quickkrise
wurde ja offensichtlich, dass hier große Mängel im Gesundheitssystem nach wie vor existieren. Kleine Fußnote, ich war immer sehr überrascht, wenn die Fachzünfte vor allen Dingen die Fachgesellschaft und der Intensivmedizin äh Cassandra spielten und also die Notlage im Krankenhaus schon
immer so darstellten, dass eigentlich beim nächsten besetzten Intensivbett äh das Ende der Geschichte angesagt
worden ist, ne. Also da äh ist auch noch mal eine Frage, was diese Fachgesellschaften eigentlich für eine Rolle spielen im Hinblick auf die Transparenz und Kommunikation über den Zustand unseres Gesundheitssystems und äh.
Daraus zu lernen ist für die weitere Entwicklung und äh wenn ich ein Billig richtig verstanden habe, Sie sind ja sehr optimistisch, was die Lernkurven angeht, ne, also zumindestens haben sie für den Zeitverlauf, den wir
da ja alle reflektiert haben eine gewisse deutlich signifikante Lernkurve äh
gesehen und äh die Frage ist dann, ist das äh ein ist das schon ein hinreichender Ausgangspunkt, um die weiteren Schritte im Sinne von äh Prävention, äh Demokratie und äh
der Frage des gesellschaftlichen Zusammenhalts anzugehen. Ja, vielen Dank.
Jan Wetzel
Vielen Dank. Ähm dann würde ich an Herrn Prinz abgeben äh und dann haben äh Herr Willig Frau Fleischer sie nochmal Gelegenheit sozusagen auf die Aspekte, die genannt wurden oder die Fragen einzugehen.
Christopher Prinz
Dankeschön, guten Morgen nach Berlin. Äh herzlichen Dank für die Beiträge unserer Vorredner, äh die wirklich äh.
Eintracht in vielerlei Hinsicht in der Diagnose und den Lösungsmöglichkeiten gesehen haben. Daher ist auch das, was ich jetzt noch beitragen möchte, eigentlich nur eine Wiederholung der Aspekte, die ich für besonders westlich heute.
Ähm jeder dieser Aspekte wurde mindestens einmal erwähnt von den Vorrednern.
Würde ich sagen der allerwichtigste Aspekt aus meiner Sicht und aus unserer äh Arbeit heraus, denn wir haben seit.
Gut zehn Jahren zu dem Thema äh Zusammenhang psychischer Gesundheit und äh gesellschaftlicher und arbeitsmarktauswirkungen gearbeitet. Äh unser äh Schlussfolgerung war schon vor etwa sieben Jahren äh.
Ganz stark genau diese, das gesund psychische Gesundheit mentale Gesundheit kein Gesundheitsthema ist. Nicht nur nicht nur ein Gesundheitsthema, sondern schlicht und einfach kein Gesundheitsthema, sondern eine komplexe Frage, der wir uns in allen Politikbereichen stellen müssen.
Und da stellt sich jetzt vielleicht ein bisschen die Frage durch die Pandemie, ob das nicht auch für alle Gesundheitsthemen gilt und nicht nur für die psychische Gesundheit.
Und insbesondere beim Thema psychischer Gesundheit stellt sich die Frage, ob wir die Lösungen äh fälschlicherweise nur im Gesundheitswesen suchen und nicht ausreichend.
In anderen Bereichen wie von den Vorrednern eh schon mehrfach angedeutet. Äh daher kommen wir genau zu diesem wichtigen Aspekt Prävention und die Prävention muss eben vor allem auch außerhalb des Gesundheitswesens stattfinden und dann ist die Frage, welche Bereiche sind das, die wir da
wesentlich stärker in den Fokus nehmen müssten. Äh dann wird's sehr schnell kompliziert. Wir müssten zum Beispiel, wenn wir ähm.
Uns anschauen, welche Bereiche im Vordergrund stehen, Bildungswesen ist ein ganz wesentlicher Aspekt. Ähm Schulwesen, äh Lehrer.
Verantwortlichen Schulbereich sind wahnsinnig gefragt um sozusagen psychische Erkrankungen frühzeitig mit aufzuspüren und Lösungspfade vorzuschlagen, nicht mit dem Ziel, dass Lehrer plötzlich äh.
Medizinischen Bereich haben müssten, aber dass sie erkennen müssten, wenn bei ihren Schülern etwas anders läuft als es vorgelaufen ist und dann eben auch schnell wissen müssten, wie sie zu Hilfe kommen können, wie die.
Zu Hilfe kommen können. Und das findet man sozusagen analog in in allen Bereichen. Wenn ich jetzt an die Arbeitsämter denke, wir wissen, dass unter.
Arbeitslosen und besonders den Langzeitarbeitslosen psychische äh Probleme extrem häufig sind. Hier wäre es ganz wichtig, so dass die Arbeitsämter hier auch eine Präventionsfunktion bekommen, der wir uns wirklich stellen. Wir.
Kompetenz entsprechend vermitteln und eben in all diesen Bereichen auch Gesundheitskompetenz mit einfließen lassen.
Das, glaube ich, ist eines der wichtigen äh Lernergebnisse auch. Es ist wahnsinnig schwierig äh Politik zu koordinieren über all diese Bereiche hinweg.
Und viele Länder scheitern daran, dass sie sagen, wir müssen alle gemeinsam zusammenarbeiten, es ist dann eben wichtig, dass in jedem einzelnen Bereich alle Kompetenzen vorhanden sind.
Für integriertes Handeln.
Benötigt. Und das ist würde dann zum Beispiel im Schulwesen heißen, wir brauchen nicht mehr Lehrer, sondern wir brauchen wesentlich mehr psychosoziale Unterstützung im Schulwesen und das ist halt noch stärker auszubauen, da haben wir noch sehr viel Spieler.
Äh ein zweiter Aspekt äh auch mehrfach erwähnt ist, dass die die Krise auch.
Bewusstsein dafür geschaffen hat, wie wichtig und wie fragil unsere psychische Gesundheit ist.
Eine wirkliche Sensibilisierung geschaffen wurde. Da können wir vielleicht einfach auch ein bisschen Optimismus daraus gewinnen. Vielleicht ist in dem Fall wirklich die Krise eine Chance.
Wobei äh was vielleicht nicht gesagt wurde. Äh wenn wir uns die Daten anschauen, es hat sich auch gezeigt, dass sobald die Lebenssituationen und Umstände besser werden.
Die äh psychische Gesundheit auch sich sehr rasch wieder erholen kann. Also Resilienz ist an sich hoch.
Wir haben gesehen in den Daten so massiv wie sich die Symptome Depressionssymptome und Angststellungssymptome.
Haben in Lockdowns, so sehr haben sie sich auch wieder deutlich verbessert. Kurz nach den Lockdowns, so. Wir haben schon äh daher sozusagen auch viel gelernt, wie diese Dynamik.
Verläuft, dass gesunde und psychische Gesundheit sehr dynamisch ist und keineswegs etwas ist, was stabil ist äh.
Frage ist jetzt natürlich, wie können wir sicherstellen, dass dieses gestiegene Bewusstsein und die Sensibilisierung und die Entstigmatisierung auch genützt wird, um die richtigen Politiken und Schritte zu setzen.
Wir sind nämlich schon oft in Situationen gewesen, wo wir gedacht haben, so jetzt haben wir über etwas gesprochen, jetzt.
Wäre Gelegenheit, etwas zu tun. Wir müssen aufpassen, dass es nicht verpufft. Insofern alles, was unsere Vorredner gesagt haben, extrem wichtig ähm.
Gerade das Thema Prävention kann so schnell wieder fallen gelassen werden. Das darf nicht passieren. Unterträgt er uns der wichtigste Aspekt vielleicht überhaupt auch noch, ist.
Die Krise wiederum gezeigt hat, dass vulnerable Gruppen besonders gefährdet sind. Immer besonders gefährdet waren, jetzt noch deutlich mehr gelitten haben als andere. Und die Gruppen, die hier betroffen waren, sind mehrfach erwähnt worden.
Wenig überraschend auch gerade Leute, die Arbeit und Einkommen verloren haben, das heißt sozusagen muss sich der sozioökonomische Status ganz massiv geändert hat durch die Pandemie.
Auch äh deutlich stärker betroffen waren, Gesundheits- und Pflegekräfte, was uns auch in diesen äh.
Bereich sehr schnell äh führt äh Personen, die in diesen essentiellen Berufen arbeiten, äh denen wir fleißig applaudiert haben. Jetzt wäre es dann auch wirklich wichtig, sicherzustellen, dass wir hierfür mehr Gleichheit.
Sorgen. Das heißt, die Frage ist, wie können wir verhindern, dass die Ungleichheit sich weiter erhöht. Wir sehen schon aus amerikanischen Studien, sich sehr schnell gezeigt.
Dass die Pandemie und nachher an Echo Recovery nach sich zieht.
Das darf nicht passieren. Das heißt sozusagen, wir wissen schon seit langem, dass Ungleichheit.
Hauptthema für für die Gesellschaft, für die Wirtschaft darstellt. Wir haben schon sehr viel darüber gesprochen die letzten zehn Jahre. Ich glaube insgesamt würde ich sagen wir haben viel zu wenig.
Gehandelt in diesem Bereich. Also auch was Herr Schröder gesagt hat, dass wir sozusagen spezielle Strategien gegen Armut brauchen.
Allgemeine Strategien, uns spezielle Strategien. Ich glaube, dass wir hier viel viel mehr investieren müssen äh.
Um den Zusammenhalt der Gesellschaft sicherzustellen und Wirtschaftswachstum sicherzustellen, um soziale Gleichheit sicherzustellen.
Diese Fragesitzung sollten wir tief einsteigen und das sind sowohl eine Gesundheit als auch eine soziale als auch eine Arbeitsmarktfrage.
Jan Wetzel
Vielen Dank ähm äh jetzt haben Sie beide
Kurzzeit. Wir sind schon etwas über der Zeit, deswegen Kurzzeit ähm darauf ähm zu reagieren. Ich würde vielleicht erst äh Frau Fleischer das Wort geben, mit der Frage von mir noch. Äh Sie kennen jetzt die OECD äh Vergleich. Gibt's da vielleicht auch bei diesen Fragen, die wir jetzt gestellt haben, auch positiv.
Aus anderen Ländern.
Lara Fleischer
Ja vielen Dank, das äh das an äh sind genau die Sachen äh auf die ich eingehen wollte ähm und zwar ein.
Eine kurze Reaktion zu dem, was ähm Nägel.
Christopher Prinz gesagt hat mit der Resilienz ähm das stimmt ähm dass wir gesehen haben, dass sobald Stressfaktoren.
Gegangen sind, dass dass sich mentale Gesundheit auch erholen kann, was was sehr gut ist. Die Frage für mich ist ähm.
Inwiefern einige Stressfaktoren aber jetzt ähm.
Immer noch vorhanden sind oder vielleicht wieder noch präsenter werden, denn je höhere Lebenskosten im Krieg et cetera haben. Natürlich ist es nicht mehr der Lockdown, wo wir keine sozialen.
Wo wirklich auch soziale Kontakte eingeschränkt worden sind. Ähm
Interessanterweise sind die Einsamkeitsdaten äh das ja auch einer der größten ähm ja
äh von von der Symptomatik ist, da sind äh immer noch erhöht, auch im Vergleich äh von vorvett. Also ja, ich glaube, da ähm.
Es es ist teilweise schade finde, dass wir jetzt nicht mehr ähm die Daten haben, die wir an Covid haben, äh wo Länder angefangen haben
sehr rapide und ähm
fast äh teilweise wöchentlich Daten zu erheben und auch zu diesen Themen und das ist jetzt ein bisschen wieder aufgehört ähm aber ähm ja, da müssen wir weiter.
Weiter drauf gucken. Das ist ähm zu den Frage von ähm Herr ähm Herr Schröder und auch von Jan ähm zu.
Wie kann man denn zu einer Strategie der kleinen Schritte kommen und was machen andere OCD-Länder dazu?
Ähm es gibt schon auch ein paar Beispiele in in Fällen, die wir jetzt vielleicht nicht erwartet hätten, wo.
Genau das was ähm Chris auch gesagt hat so mit Kompetenzen in jedem Bereich aufzubauen.
Zum Beispiel in England ähm hat das Finanzamt jetzt eine Breedingspace.
Eingeführt ähm seit Ende letzten Jahres, wo
Menschen die in überschuldet sind 60 Jahre 60 Tage Pause bekommen von ihren Schulden und gleichzeitig ähm auch äh ähm Zugang zu äh zu Therapie.
Und dass das halt vom Finanzamt geleitet wird, ist schon was besonderes ähm und und eben nicht vom Gesundheitssystem. Also solche solche kleinen Beispiele äh findet man schon.
Es gibt auch Beispiele und da würde ich mir noch eins nennen, wie wir Prävention und Koordination generell in unsere Struktur eingebaut werden kann.
Zum Beispiel in Kanada gibt's jetzt seit zweitausendachtzehn, 2019 muss jedes Infrastrukturprojekt ähm auch durch ein gesundheitsinklusive mentales Gesundheitsassessment gehen.
Und genau solche Tools sind sind die Sachen, mit denen du experimentieren müssen, ähm um um auch.
Wirklich in jede unserer politischen Entscheidungen solche äh nicht nur mentale Gesundheit, sondern auch generelle Aspekte der Lebensqualitäten des Workings mit einzubauen. Aber ja, das ist nicht einfach und Koordination ist in jedem OECD-Land schwer.
Stefan Willich
Meinerseits nur eine ganz kurze Anmerkung. Ich denke die Statements von Herrn Schröder und Herrn Prince waren hervorragend. Eine ganz wichtige äh
Zusammenfassung und auch noch mal neue Perspektiven
Ähm ich möchte eigentlich nur einen Aspekt ergänzen, Prävention, ja, das bot auf kleinen Schritten, aber das beruht vor allem auf multimodalen Schritten. Prävention kann nur funktionieren, wenn sozusagen
in verschiedenen Bereichen in abgestimmter Form agiert wird. Konkretes Beispiel, Herr Schröder hat ja zurecht drauf hingewiesen, dass die deutsche
alte Bevölkerung besonders deswegen betroffen war, weil eben viele chronische Erkrankungen haben. Die paradoxerweise an sich ja zu verhindern
wehren oder jedenfalls ein Großteil. Nun haben die Lockdowns dazu geführt, dass genau das nicht passiert ist. Nehmen wir mal die ganzen Kinder und Jugendlichen
Bei denen wurden auch alle Sportclubs und und äh sonstige Veranstaltungen geschlossen, sodass hier
das Gegenteil wieder erfolgt. Das heißt, hier wird weiterhin Übergewicht äh äh
äh ist weiterhin Übergewicht zu zu erwarten, auch Abhängigkeiten, Screenabhängigkeiten und so weiter und das wird sich mittelfristig natürlich in Diabeteswellen und langfristig in Herzkreislaufwellen ausdrücken. Das heißt.
Es ist umso wichtiger, hier mit Prävention anzufangen und die
kann nur gelingen, wenn es multimodal ist. In der Schule, im Gesundheitssystem, in der Familie, in der Ernährungsmittelindustrie
Restaurantbereich und natürlich auf politischer Ebene koordiniert und gefordert. Also dass du als kleiner Zusatz solche Modelle
haben dich zum Beispiel in Skandinavien in den letzten Jahrzehnten als sehr erfolgreich erwiesen. Multimodale Ansätze der Prävention.
Jan Wetzel
Dank. Wir haben keine zehn Minuten mehr. Ich habe noch so ein paar Fragen eben dann mit bitte um kurze Antwort ähm auf das eben Gesagte kam noch eine Nachfrage von Jutta Eimlinger bei diesem multimultimodalen Ansätzen, was für Geschlechterunterschiede gibt
falls sie ähm das wissen, Herr Willich.
Stefan Willich
Also ich ich bin da vor allem im Herz-Kreislauf-Bereich bewandert, äh weil das so mein lange mein Forschungsgebiet war und da gibt es keine wirklich relevanten Geschlechtsunterschiede ähm die Männer sind ein bisschen früher betroffen von der Erkrankung, aber die Frauen zehn Jahre später, aber dann umso heftiger
Und die die Präventionsansätze
äh sind da zunächst mal, denke ich, für alle Bevölkerungsgruppen da. Ich habe das Männer, Frauen äh sind, also äh da sind für mich keine
dramatischen Genderfragen zu berücksichtigen.
Jan Wetzel
Ähm dann habe ich eine Frage zur psychischen Gesundheit. Ähm Lara Fleischer, äh du hast schon gesagt, ähm dass es ähm Ideen oder aus Kanada diese Beispiele genannt. Ähm.
Das aus dem Gesundheitssystem herauszuholen. Zurzeit hat man ja in Deutschland, kennt man die Situation, dass man sehr lange auf auf überhaupt
Plätze wartet, ähm was für Ansätze gesehen da in Deutschland diskutiert und wie geht man da konkret vor, um eben ähm die Unterstützung bei Psychogesundheit zu verbessern?
Stefan Willich
Also ähm ich bin kein Gesundheitsexperte, deswegen kann ich zum Gesundheitssystem in Deutschland ähm.
Äh nichts sagen äh aus ähm natürlich arbeitet die OCD zu dem Thema.
Auch. Ähm es bleibt immerhin weiter so in allen irgendwie so Deutschland, dass ähm Ausgaben für mentale Gesundheit.
Viel äh viel nötiger sind als die für psychische Gesundheit. Ähm und das hat sich auch nicht viel geändert
trotz der Pandemie. Ähm was wir gesehen haben sind äh innovativere Ansätze im im Thema ähm Online-Therapie und Angebote dort. Ähm da haben auch einige Länder ähm interessante.
Auch äh Angebote für für Jugendliche aufgebaut ähm und das kann natürlich aber immer also solche online
Angebote funktionieren am besten, wenn sie in Kombination sind mit Therapie, das heißt, es kann auch immer nur ein äh ein ein Mittelschritt sein ähm zu dir, zu dem Weg
Es gibt in Deutschland ein noch ein interessantes äh weiteres, eine weitere äh Aktion ähm die.
Um sich um Einsamkeit dreht, das äh Kompetenz
Netz Einsamkeit äh ist auch vom Familienministerium jetzt ähm gestartet wurde. Ähm und das finde ich ist wieder ein interessanter Präventionsansatz und ich ich hoffe, dass.
Da dann der Bogen geschlagen wird äh zum zum Gesundheitssystem. Ähm.
Das ist grad noch am Anfang, aber ich hoffe, dass es nicht nur eine eine äh separate Initiative wird.
Jan Wetzel
Da will ich ähm nochmal zur Frage,
Berücksichtigung von strukturellen Ursachen, die über die wir ja viel gesprochen haben, was die Bildung angeht, wo nun Arbeitsverhältnisse, auch die verschiedenen Einkommen. Ist das ein Thema, was bei den verantwortlichen Stellen der Regierung natürlich vor allem Gesundheitsministerium
da ist ähm und es ist sozusagen eher eine Umsetzungsseite oder ist es auch erstmal noch ein Verstehensprozess? Können Sie das ähm ohne jetzt natürlich selber im Ministerium äh zu sein ähm einschätzen? Was würde ihr Eindruck?
Stefan Willich
Ich denke es.
Es ist langsam am Ankommen und Corona hat da beigetragen, dass es bei den verantwortlichen Stellen ankommt. Das das fängt das bedeutet aus medizinischer Sicht ja, dass zum Beispiel ärztliche Leistungen
stärker auch im Sinne der Prävention vergütet werden, dass da Anreizsysteme äh
verändert werden. Ähm dass man frühzeitig auch Konzepte der Gesundheitsförderung, des betrieblichen Gesundheitsmanagements
und natürlich auch ähm der Berücksichtigung in in äh Lehrplänen in Schulen und an Universitäten berücksichtigt. Also ich denke, das kommt so langsam an. Die Umsetzung, das das sind natürlich sehr, sehr dicke Bretter, weil äh weil da geht's früher oder später auch um Lobbyismus.
Schröder hat ja mit mit äh mit der Bemerkung auf die Intensivmediziner auch drauf hingewiesen, dass letztlich jeder auch seine Brötchen hier so ein bisschen backt
und gebacken hat und äh da muss man natürlich auch den Mut haben von verantwortlicher Stelle so was dann mal zu durchbrechen. Also ich denke, dass die zuständigen Fachleute, die Politiker zunehmend wissen, was das Problem ist, aber die Umsetzung wird wird eine eine ganz äh große Herausforderung werden.
Nochmal Prävention ist im jetzigen Koalitionsvertrag.
Durchaus verankert, zunehmend verankert also proaktiv auch verankert. Da muss man in vier Jahren genau hinschauen,
diese Dinge zumindest teilweise umgesetzt wurden.
Jan Wetzel
Das zur äh Rolle der Politik. Äh nun sind wir äh also sowohl das WCB als auch die OCD ja sozusagen Experten äh und Expertinnenorganisationen äh deswegen vielleicht für eine letzte Schlussrunde an Sie beide. Was ist die Rolle
der wissenschaftlichen Expertise ähm in dieser
Pandemie, Herr Willich jetzt vorhin schon gesagt, ist auch in der Expertise gibt es verschiedene Meinungen, ähm ähm äh wie kann man das äh umreißen und was ist natürlich im Hinblick sozusagen auf die multiplen Krisen da die Rolle der Expertise.
Stefan Willich
Also aus meiner Sicht war es äh sehr enttäuschend, ja sogar sehr.
Also ich war sehr konsterniert, wie auch in der Wissenschaft selbst eigentlich ein rationaler, offener Diskurs. Zeitweilig nicht mehr möglich war. Das heißt, die Wissenschaft.
Hat auch in manchen Punkten hier versagt, insofern als diese verschiedenen Perspektiven während der Corona-Zeit
wichtig gewesen wären und sind und
Und natürlich auch jetzt in der Frage, welche Schlussfolgerungen ziehen wir draus? Also das, was wir an politischer, nenne ich's mal Gleichschaltung, Mediengleichschaltung sowieso erlebt haben, war leider auch in der Wissenschaft
tendenziell der Fall. Das war auch ein bisschen ein Versagen des akademischen Selbstverständnisses. Also man kann nur hoffen, dass auch die Wissenschaft draus lernt und sagt, wir müssen
auch konsequent Diskussionen zulassen, selbst wenn sie scheinbar nicht sozusagen den Mainstream füttern. Ähm
auf der Positivseite muss man sagen, wir haben natürlich auch sehr viel gelernt wieder durch die Corona-Zeit. Also wo die wo man Daten
äh Lücken schließen muss, wie das gehen könnte.
Über präventive Maßnahmen, Sinnhaftigkeit von Masken und und vielen anderen Dingen mehr. Also da ist äh natürlich auch ein enormer Schub jetzt an an Studien, Forschungsprojekten gewesen, der auch viele Erkenntnisse mit sich bringt. Die wird man in den nächsten Monaten und Jahren
bewerten und abwägen, aber die helfen dann hoffentlich bei zukünftigen Krisen.
Jan Wetzel
Lara Fleischer, ein kurzes Schlusswort.
Lara Fleischer
Ich würde also aus meiner Sicht gerade jetzt wieder auf die mentale Gesundheit bezogen, würde ich sagen, dass ich die wissenschaftliche Exportive und die Wissenschaft generell als sehr innovativ.
Habe. Ähm wir haben ganz viele Datenerhebungen gesehen. Wir haben.
Ähm es dadurch, dass der Fakt, dass wir jetzt so viel über mentale Gesundheit geredet haben, kam auch aus der Wissenschaft.
Die sich während der Krise stark damit beschäftigt hat und ähm ich sehe auch immer mehr Beschäftigung in anderen Feldern. Klimawandel mit dem Thema mentale Gesundheit. Also da da bin ich eher positiv eingestellt.
Jan Wetzel
Das ist doch ein wunderbares Schlusswort. Vielen Dank nochmal. Ähm Herr Willich, vielen Dank, Lara Fleisch und natürlich Herrn Schröder und Herr Prinz. Ähm das war die ähm vierte Ausgabe unseres Kolloquiums heute zum Thema ähm Gesundheit.
Noch einmal vielen Dank für Ihren Interesse. In der nächsten Woche beschäftigen wir uns dann mit Demokratie und Protest. Äh zu Gast werden seien Sven Hutter vom WCB.
Und Priskadafi von der Universität Bielefeld. Ähm wie immer noch zum Schluss der Hinweis. Die vergangenen und natürlich auch alle.
Können Sie nachhören. Unter Zeitenwende Punkt Blog Punkt WCB Punkt EU und natürlich allen Podcast Portalen und im Blog des OECD Bühnencenter und.
Berlin Punkt DE. Vielen Dank nochmal, machen Sie's gut, bleiben Sie gesund.